Quantencomputing und KI – Die Symbiose der Zukunft - 2
Quantencomputing und seine Verbindung zur Künstlichen Intelligenz
15.10.2025 21 min
Zusammenfassung & Show Notes
Quantencomputing trifft Künstliche Intelligenz: Wie zwei Zukunftstechnologien verschmelzen, sich gegenseitig verstärken und die Forschung neu definieren – von Quanten-Machine-Learning bis ethischen Fragen.
Diese Episode widmet sich dem Quantencomputing – und seiner Verbindung zur Künstlichen Intelligenz:
- Grundlagen des Quantencomputings: Superposition, Verschränkung, Qubits.
- Historische Meilensteine von Shors Algorithmus bis Googles Quantenüberlegenheit.
- Vergleich KI vs. Quanten: Stärken, Schwächen, Marktgröße.
- Synergien: KI für Quantenfehlerkorrektur, Quanten für KI-Optimierung.
- Praxisbeispiele aus Medizin, Logistik, Materialwissenschaft und Cybersicherheit.
- Quanten-Machine-Learning als neues Forschungsfeld.
- Ausblick bis zum Jahr zweitausenddreißig – Chancen und Herausforderungen.
Referenzen
- Feynman, R. P. (1982). Simulating physics with computers. International Journal of Theoretical Physics.
- Shor, P. W. (1994). Algorithms for quantum computation: Discrete logarithms and factoring. Proceedings of the 35th Annual Symposium on Foundations of Computer Science (FOCS).
- Arute, F. et al. (2019). Quantum supremacy using a programmable superconducting processor. Nature, 574, 505–510.
- European Commission. (2023). Quantum technologies flagship. https://digital-strategy.ec.europa.eu
IBM Quantum Roadmap. (2023). Building towards frictionless quantum computing. https://research.ibm.com/quantum
Transkript
Quantencomputing und Künstliche
Intelligenz Die Symbiose der Zukunft
Willkommen zu GFA, der Podcast. Ich bin
Luisa, Ihre KI-Moderatorin. Hier sprechen
wir über Technologie, Forschung und die
großen Fragen unserer Zeit. Über das
Zusammenspiel von Mensch und Maschine,
über Fortschritt, Verantwortung und die
Zukunft des Denkens. In dieser Folge
tauchen wir tief in eine faszinierende
Symbiose ein. In die Verbindung zwischen
künstlicher Intelligenz und
Quantencomputing. Zwei Welten, die
unterschiedlicher kaum sein könnten. Und
doch, wenn sie aufeinandertreffen, etwas
völlig Neues erschaffen. Eine neue Art? zu
verstehen, zu lernen und zu denken. Lehnen
Sie sich zurück, lassen Sie uns gemeinsam
erkunden, wie sich aus Rechenleistung
Erkenntnis formen kann. Willkommen zurück
zu GFA, der Podcast. Ich bin Luisa, eine
KI-Stimme, die Sie durch diese zweite
Episode begleitet. In unserer ersten Folge
haben wir die künstliche Intelligenz im
Jahr 2025 betrachtet, ihre Geschichte,
ihre heutigen Anwendungen und ihre
möglichen Zukunfte. Heute wenden wir uns
einer Technologie zu, die noch nicht so
allgegenwärtig ist wie KI, die aber enorme
Erwartungen weckt. Den Quantencomputing.
Und wir fragen, welche Verbindung gibt es
zwischen Quantencomputern und künstlicher
Intelligenz? Und welche Chancen ergeben
sich aus ihrer Kombination? Die Idee des
Quantencomputings Die Wurzeln liegen in
den frühen 80er Jahren. Richard Feynman,
Physiker und Nobelpreisträger? stellte im
Jahr 1981 die Frage. Warum sollten wir
versuchen, die Natur, die selbst
quantenmechanisch funktioniert, mit
klassischen Computern zu simulieren? Wäre
es nicht sinnvoller, Rechner zu bauen, die
selbst nach Quantenprinzipien arbeiten?
Aus dieser Überlegung entstand das Konzept
des Quantencomputers. Ein System, das
Information nicht in Bits, sondern in
Q-Bits speichert. Während ein klassisches
Bit nur 0 oder 1 sein kann, kann ein Q-Bit
in einer Superposition gleichzeitig 0 und
1 repräsentieren. Dazu kommt die
Verschränkung. Mehrere Q-Bits können so
miteinander verbunden sein, dass der
Zustand des einen unmittelbar den des
anderen beeinflusst, selbst über große
Entfernungen hinweg. Durch Superposition
und Verschränkung lassen sich mit wenigen
Qubits Zustände darstellen, die für
klassische Rechner unvorstellbar komplex
wären. Strich Historische Meilensteine Im
Jahr 1994 entwickelte Peter Schorr einen
Algorithmus, der zeigte, dass ein
hinreichend großer Quantencomputer die
Faktorisation großer Zahlen effizient
lösen könnte – eine Aufgabe, die für
klassische Computer praktisch unmöglich
ist und die Grundlage heutiger
Kryptographie bildet. Im Jahr 2019
verkündete Google den Nachweis der
sogenannten Quantenüberlegenheit. Ein
Supraleitender Quantenprozessor mit 53
Qubits löste eine spezielle Aufgabe in 200
Sekunden, für die ein klassischer
Supercomputer zehntausende Jahre gebraucht
hätte. Seitdem arbeiten Firmen wie IBM,
Microsoft und StartEPS an Roadmaps, die
über 100.000 fehlerkorrigierte Qubits bis
zum Jahr 2030 hinausreichen könnten. Der
Stand im Jahr 2025 Wir befinden uns in der
sogenannten Niskera. Das steht für Noisy
Intermediates Keller Quantum. Das
bedeutet, wir haben Quantencomputer mit
einigen Dutzend bis wenigen Tausend
Qubits, die jedoch fehleranfällig und
instabil sind. Praktisch nutzbar sind sie
nur für bestimmte Aufgaben. Zum Beispiel
Simulation kleiner Moleküle, Optimierung
in engen Bereichen oder experimentelle
Quantenalgorithmen. Für breite Anwendungen
fehlt die notwendige Fehlerkorrektur und
Stabilität. Trotzdem fließen
Milliardensummen in die Entwicklung.
Staaten fördern Forschungsprogramme. und
die Industrie hofft auf Vorsprung in
Kryptographie, Pharmaforschung,
Materialwissenschaft und Logistik. Zwei
Welten im Vergleich. Klassische künstliche
Intelligenz arbeitet auf digitaler
Hardware mit klassischen Bits. Sie nutzt
hochparallele Grafikkarten und
Tensorprozessoren, um riesige Mengen an
Daten zu verarbeiten. Die Stärke liegt
darin, Muster zu erkennen, Vorhersagen zu
treffen und unstrukturierte Daten wie
Sprache oder Bilder zu verarbeiten. Die
Schwäche. Sie ist energieintensiv, erklärt
ihre Ergebnisse nur schwer und stößt bei
kombinatorisch explosiven Problemen an
Grenzen. Quantencomputing dagegen nutzt
Qubits in Superposition und Verschränkung.
Es ist theoretisch in der Lage.
exponentiell viele Zustände gleichzeitig
darzustellen. Die Stärke liegt in
Optimierung, Simulation von
Quantensystemen und in speziellen
algorithmischen Problemen wie
Faktorisierung. Die Schwäche Aktuelle
Systeme sind fehleranfällig, instabil und
noch weit entfernt von breiter
Anwendbarkeit. Energie und Ressourcen
Trainingsläufe großer KI-Modelle
verschlingen so viel Strom wie ganze
Datenzentren. Quantencomputer selbst
benötigen zwar extreme Kühlung, können
aber, sobald sie skalierbar sind,
bestimmte Berechnungen energieeffizienter
durchführen als klassische Systeme. Ob sie
wirklich grüner sein werden, hängt von der
Hardware-Entwicklung ab. Markt und
Reifegrad KI. Im Jahr 2025 ein Markt von
geschätzt 70 Milliarden US-Dollar.
Eingesetzt in Wirtschaft, Verwaltung,
Forschung und Alltag. Breit verfügbar,
reguliert, aber noch mit offenen Fragen.
Quantencomputing. Im selben Jahr rund eine
Milliarde US-Dollar Volumen. vor allem
Forschungsprojekte, Pilotanwendungen,
wenige Produktivsysteme. Prognosen gehen
von zweistelligen Milliardenbeträgen bis
zum Jahr 2033 aus. Warum die Kombination
interessant ist KI für Quanten Künstliche
Intelligenz kann helfen, Quantencomputer
zu steuern, Fehler zu erkennen und
Messdaten zu interpretieren. Komplexe
Rauschmuster lassen sich mit neuronalen
Netzen besser filtern als mit klassischen
Algorithmen. Quanten für KI Quantenrechner
könnten in Zukunft die enormen
Rechenanforderungen des KI-Trainings
unterstützen. Sie könnten hochdimensionale
Datenräume effizienter durchsuchen und
Optimierungsprobleme schneller lösen. Sie
kann Zusammenhänge sehen, wo Menschen nur
Daten sehen. Erklärung Man kann sich das
so vorstellen. KI ist wie ein Meister der
Muster. Er erkennt wiederkehrende Formen
in einem Teppich. Egal wie komplex.
Quantencomputing ist wie ein
mathematischer Schachmeister, der nicht
eine Zugfolge nach der anderen prüft,
sondern Millionen möglicher Kombinationen
gleichzeitig. Gemeinsam könnten beide
Welten Muster erkennen und kombinatorische
Probleme lösen. Etwas, das heute kaum
möglich ist. Forschende nutzen heute
neuronale Netze, um diese Signale zu
verstehen. KI optimiert Quanten Einer der
größten Hürden im Quantencomputing ist die
Fehlerkorrektur. Qubits sind empfindlich.
Schon kleinste Vibrationen, Wärme oder
elektromagnetische Störung lassen sie
kippen. Klassische Fehlerkorrekturmethoden
brauchen tausende physikalische Qubits, um
ein einziges logisches Qubit stabil zu
halten. Hier kommt KI ins Spiel. Neuronale
Netze können Muster in den Fehlersignalen
erkennen, schneller klassifizieren und
kompensieren.
Konvolutional-neural-Networks erreichen
bereits Genauigkeiten von über 95% in
Simulationsdaten. Reinforcement Learning
passt Fehlerkorrektorkodes dynamisch an
wechselnde Umgebungen an. Das reduziert
die Latenz und erhöht die Gartetreue.
Quanten beschleunigen KI Quantencomputer
können bestimmte Optimierungsprobleme
effizienter lösen als klassischer Rechner.
Für KI bedeutet das schnellere Suche nach
optimalen Gewichten in neuronalen Netzen,
effizientere Clusteranalysen und
verbesserte Kernmethoden wie Support
Vector Machines. Ein anschauliches
Beispiel. Bei der
Proteinstrukturvorhersage können
Quantenverfahren die enorm vielen
möglichen Faltungen gleichzeitig prüfen,
während KI die plausibelsten Strukturen
filtert. In Kombination verkürzt das die
Entwicklung neuer Medikamente.
Anwendungsfelder Medizin Quanten
unterstützt Simulation von Molekülen und
Medikamenten. KI hilft bei Analyse
klinischer Daten. Logistik Quantenrechner
optimieren komplexe Routen mit vielen
Variablen. KI prognostiziert Nachfrage und
liefert Daten. Materialwissenschaft.
Quanten simuliert neue Legierungen oder
Supraleiter. KI schlägt Kandidaten vor und
bewertet Stabilität. Cybersicherheit.
Quanten bedroht klassische
Verschlüsselung. Gleichzeitig entstehen
quantensichere Algorithmen. KI hilft,
diese zu testen und zu implementieren.
Beispiel Deutschland und Europa. In
Europa, besonders in Deutschland, fließen
Fördergelder in hybride Systeme. Das
Deutsche Forschungszentrum für Künstliche
Intelligenz experimentiert mit
Plattformen, die KI und Quanten verbinden.
Ziel ist, digitale Souveränität zu stärken
und Abhängigkeiten von außereuropäischen
Anbietern zu reduzieren. Kultur der
Zusammenarbeit Spannend ist, das sich in
beiden Feldern ähnliche Muster zeigen.
Kleiner Staat EPS treiben spezialisierte
Innovationen voran. Große Konzerne liefern
Infrastruktur und Langzeitplanung.
Staatliche Programme schaffen
Rahmenbedingungen und Investitionen. Im
Zusammenspiel entsteht ein Ökosystem, das
an vielen Stellen überlappend ist. und
gerade an den Schnittstellen zwischen KI
und Quanten besonders dynamisch wirkt.
Warum Rauschen ein zentrales Problem ist.
Qubits sind extrem empfindlich. Schon ein
winziger Impuls von Wärme oder
elektromagnetischer Strahlung kann dazu
führen, dass ihr Zustand kollabiert.
Dieser Prozess heißt Dekohärenz. Außerdem
treten Gartefehler auf. Die
Quantenoperationen selbst sind ungenau. Im
Ergebnis verliert ein Qubit nach
Millisekunden seine Information. Für
Rechenprozesse, die Minuten oder Stunden
dauern sollen, ist das ein massives
Hindernis. Klassische Fehlerkorrektur Die
Lösung klingt einfach, ist aber aufwendig.
Man kombiniert viele physikalische Qubits
zu einem einzigen logischen Qubit. Fehler
werden durch Redundanz erkannt und
korrigiert. Beispiele sind Surface Codes
oder Color Codes. Doch der Preis ist hoch.
Man braucht oft tausende physikalische
qubits pro logischem qubit. KE-gestützte
Fehlerkorrektur. Hier kommen lernende
Systeme ins Spiel. Konvolutional-neuralen
Networks können Fehlermuster auf
Gitterarchitekturen erkennen und mit über
95% Genauigkeit klassifizieren.
Reinforcement Learning passt
Fehlerkorrektorkodes dynamisch an
wechselnde Störungen an. Etwa, wenn sich
Temperatur oder Magnetfeld minimal ändern.
NVIDIA experimentiert mit
Hardwarebeschleunigung für solche Modelle,
sodass Fehleranalyse in Echtzeit möglich
wird. Das Ergebnis? Gartetreue von über
99,9% ist erreichbar. Eine Voraussetzung
für faultolerant Quantum Computing. Neue
Ansätze Microsoft entwickelt topologische
Qubits und sogenannte vierdimensionale
Codes, die mit weniger Overhead auskommen
sollen. Google erprobt verbesserte Color
Codes, kombiniert mit KI, die
Kohärenzzeiten verdoppeln. Europäische
Projekte setzen auf hybride Ansätze, bei
denen klassische KI-Algorithmen
kontinuierlich Störungen überwachen.
Quanten Machine Learning QML Über die
Fehlerkorrektur hinaus gibt es das Feld
Quanten Machine Learning. Die Idee Man
kombiniert Prinzipien des maschinellen
Lernens mit Quantenverfahren. Quantum
Support Vector Machines nutzen
quantenmechanische Eigenschaften, um
hochdimensionale Datenräume effizienter zu
trennen. Variationale quantenneuronale
Netze sind kleine Quantenschaltkreise, die
wie künstliche Neuronen trainiert werden.
Gaussian-Prozesse wurden von Los Alamos
National Laboratory eingesetzt, um
robustere Vorhersagen in Sensordaten zu
ermöglichen. Anwendungen reichen von
Materialwissenschaften über Finanzen bis
hin zu Logistik. Noch ist vieles
experimentell. Aber die Kombination aus
klassischen und quantenbasierten Methoden
könnte in den kommenden Jahren deutliche
Beschleunigungen bringen.
Herausforderungen und Zeithorizont
Rauschen bleibt das größte Problem.
Skalierung ist offen. Wie bringt man
100.000 Kubits in eine stabile
Architektur? Zugänglichkeit? Wann werden
erste kommerzielle Hybriddienste verfügbar
sein? Viele Roadmaps peilen erste
Faultoleranzsysteme um das Jahr 2030 an.
Damit sind wir am Ende unserer dieser
Episode von GFA, der Podcast. Wir haben
die Grundlagen des Quantencomputings
betrachtet, von den Ideen Richard Feynmans
über Shores Algorithmus bis hin zu Googles
Nachweis der Quantenüberlegenheit. Wir
haben gesehen, dass wir uns im Jahr 2025
noch in der sogenannten Niskera befinden,
mit wenigen, fehleranfälligen Qubits. Wir
haben die Unterschiede zur künstlichen
Intelligenz diskutiert. KI ist heute breit
verfügbar, energieintensiv und stark in
der Mustererkennung. Quantencomputer
dagegen sind noch experimentell, aber
potenziell überlegen in Optimierung und
Simulation. Besonders spannend ist die
Symbiose. Künstliche Intelligenz kann
helfen, Quantencomputer zu stabilisieren
und Fehler zu korrigieren, während
Quantenverfahren in Zukunft das Training
und die Leistungsfähigkeit von KI massiv
beschleunigen könnten. Beispiele aus
Medizin, Logistik, Materialforschung und
Cybersicherheit zeigen, wie groß die
Potenziale sind. Wir haben außerdem über
Quanten Machine Learning gesprochen. Eine
junge Disziplin, die Lernverfahren mit
quantenmechanischen Prinzipien verbindet.
Und wir haben auf die Herausforderungen
geschaut. Rauschen, Skalierung,
Zugänglichkeit. Der Weg zu
fehlerkorrigierten, universell
einsetzbaren Quantencomputern wird noch
Jahre dauern. Viele Expertinnen und
Experten rechnen mit ersten stabilen
Systemen gegen Ende dieses Jahrzehnts. Das
war GFA, der Podcast, eine Reise in die
Zukunft des Denkens. Wenn ihnen dieses
Thema gefallen hat, abonnieren sie den
Podcast und teilen sie ihn gern mit
anderen, die sich für die Schnittstelle
von Wissenschaft, Ethik und Technologie
interessieren. Ich bin ihre Moderatorin
Luisa, eine KI-Stimme, die sie durch diese
Episode begleitet hat. Vielen Dank fürs
Zuhören. In unserer nächsten Folge
sprechen wir über die ethischen und
gesellschaftlichen Fragen, die sich aus
der Entwicklung dieser mächtigen
Technologien ergeben. Bleiben Sie
neugierig, kritisch und offen für die
Zukunft. Und vor allem, bleiben Sie
menschlich!
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